Reiseblog Chile & Bolivien


12.-26.12.2018 Der Norden Chiles: Tocopilla, Iquique, Arica, Putre/Lauca Nationalpark

Lauca Nationalpark Chile
Lauca Nationalpark Chile

Von der Wüste ging es zurück an die Küste mit einem kurzen Zwischenstopp in Tocopilla. Dort haben wir uns je ein Menü gegönnt - für umgerechnet vier Euro kann man das schon mal machen. Gut gestärkt (bzw. leicht überfressen – es gab ein reichhaltiges Frühstücksbuffet) ging es dann am nächsten Tag eine sehr schöne Küstenstraße entlang nach Iquique. Dort blieben wir zwei Tage in einem Hostel und genossen das Strandleben, das gute Eis (macht dem italienischen Gelati wirklich Konkurrenz) und die Weihnachtsstimmung. Am Hauptplatz stand ein großer Weihnachtsbaum sowie eine Krippe, weiter weg vom Meer gab es einen „Weihnachtsmarkt“ (vergleichbar mit einem Basar) und immer wieder fuhren kleine „Weihnachtsumzüge“ durch die Stadt (siehe Video). Man kam dadurch zwar nicht wirklich in Weihnachtsstimmung, aber es war eine schöne Abwechslung und ein bisschen wie Disneyland im Sommer. Alles in allem hat uns Iquique wirklich gut gefallen mit weißem Sandstrand, türkisfarbenem Wasser und den belebten Straßen.

 

Weiter ging es nach Arica. Der Campingplatz auf den wir wollten existierte nicht mehr, so landeten wir nach einigem Suchen auf dem Platz „Camping La Armada“. Es war Sonntag und somit der Pool voller chilenischer Familien, aber wir wussten ja, dass diese bald abfahren würden. Dienstagnacht jedoch (kein Feiertag, keine Ferien) erlebten wir eine Party, die sogar noch die Partynächte in Pichidangui (die trinkfesten Väter) schlug. Bis um 6 Uhr morgens (!) ging die Post ab und hielt den kompletten Platz wach.

 

Nach langer Recherche und Diskussion entschieden wir uns dagegen weiter nach La Paz und zum Titicacasee zu fahren. Es herrschte nun Regenzeit und auf den Pässen ab 4.500m hatte es geschneit. Damit würden wir wohl auch schweren Herzens Machu Picchu auslassen müssen. Zumindest zum Lauca Nationalpark wollten wir aber fahren: riesige schneebedeckte Berge vor dem Chungará See und unzählige Lamas. Nach drei Tagen in Arica machten wir uns auf den Weg dorthin und übernachteten eine Nacht in Putre. Der schnelle Höhenanstieg von Meereshöhe auf 4.500m brachte zwar die bekannten Symptome mit sich (Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit), waren es aber definitiv wert. Wie der Fujiyama (oder zumindest stellen wir uns diesen so vor) ragt der Vulkan Parinacota hinter dem See heraus. Einfach nur beeindruckend. Auch die Fahrt dorthin war mit dem Motorrad ein Hochgenuss. Zurück in Arica entschieden wir uns Weihnachten dort zu verbringen mit den (ursprünglich aus Holland stammenden) Australiern Robert und Clary, sowie den (in Frankreich lebenden) Belgiern Fred und Emmy. Wir gingen jeden Morgen surfen und waren meistens die erste Stunde komplett alleine mit ein paar Robben im Wasser. Weiter draußen tauchte immer wieder etwas größeres auf, aber das war bestimmt nur eine ganz große Robbe… Trotzdem war ich froh, wenn dann doch noch der ein oder andere Surfer ins Wasser kam. Das senkte die Chancen angeknabbert zu werden doch erheblich… Nach dem Surfen chillten wir eine Runde und abends rief Robert immer zur „Happy Hour“. Ich habe noch keinen Holländer erlebt, der so gut „Anton aus Tirol“ singen konnte... Weihnachten in Boardshort war natürlich anders als wir es kannten, aber auch sehr schön. Ein BBQ und ein schöner Abend in geselliger Runde (sogar mit Weihnachtsmusik) waren eine tolle Erfahrung.

 

Am zweiten Weihnachtsfeiertag hieß es dann: Adios Chile! Hola Peru!

 


28.11.-11.12.2018 Abstecher ins Landesinnere: Atacamawüste

Vulkan Atacamawüste, Chile
Vulkan Atacamawüste, Chile

Nach einem kurzen Stopp in Antofagasta ging es dann endlich in die Wüste. In San Pedro de Atacama installierten wir uns auf dem Campingplatz „Domus Los Abuelos“, ein sehr schöner Platz mit kleinem Pool (der größere war noch mit Plastikflaschen gefüllt) und sogar kleiner Kletterecke. Mit über 25 Grad deutlich wärmer als an der Küste, wenn auch die Nächte kalt sind. So wurde es uns zumindest gesagt. Davon merkten wir nachts aber wenig. Im Gegenteil: die Erde war von der intensiven Sonne (Ozonloch!) so aufgeheizt, dass wir wie auf einem heißen Stein schliefen. Ich glaube gegen Mitternacht waren wir dann halb durchgegart…

Am nächsten Tag hieß es mal wieder Motorräder warten, Wäsche waschen und einfach mal etwas ausspannen. Die letzte Woche war mit 1000km schon sehr anstrengend. Die Tage darauf schauten wir uns dann die Gegend an. Zuerst ging es in der brütenden Mittagshitze mit dem Fahrrad (!) zum Pukará de Quitor, einer alten Inkastätte, und im Anschluss ins Valle de Diabolo. Landschaftlich wunderschön, aber Fahrradfahren über Wellblechpisten und durch Sand ist schon echt anstrengend bei 30 Grad im Schatten. Das Valle de la Luna besuchten wir dann zum Sonnenuntergang mit 1000 anderen Touristen, aber im richtigen Winkel, sah es sogar aus, als wäre man alleine vor der riesigen Sanddüne.

So schön es in der Wüste war und wir den Wind ja sonst zur Ausübung unserer Hobbies lieben, so sehr ging er uns dort auf den Wecker. Vor allem wenn eine Windhose sich im Camp verirrte und man gerade die Wäsche zum trocknen aufgehängt hatte…

Erster Advent! Kaum zu glauben! Daheim wird der Weihnachtsmarkt besucht und Waffeln gegessen und wir schwimmen bzw. floaten in der Laguna Piedra, durch den sehr hohen Salzgehalt wie im Toten Meer. Am nächsten Tag sattelten wir unsere Rösser und fuhren 100km Richtung dem Paso Jama an die Grenze zu Argentinien. Obwohl wir wussten, dass wir auf 4600m Höhe fahren würden, haben wir irgendwie nicht bedacht, dass das auch mit einem kleinen Temperaturunterschied einhergehen könnte. So froren wir uns einen ab und ich war mal wieder Gott froh über meine Griffheizung. Kai musste dagegen öfter anhalten und seine Finger wieder auftauen lassen… Aber die unglaubliche Landschaft war die Strapazen wert. Als wir dann noch Vicuñas und Lamas in freier Wildbahn sahen, waren wir einfach nur überwältigt.

 

Nach langer Überlegung und Abraten von anderen Reisenden haben wir uns dann dagegen entschieden die Lagunen Route bis ins Salar de Uyuni (Bolivien) mit den Motorrädern selbst zu fahren. Offroad ist das eine, aber über Tage zwischen 3.500 und 5.000m Höhe und auf furchtbaren Dirtroads mit Steinen und Schlaglöchern das andere. Zudem mit viel Gepäck und einem Surfbrett – und wohin mit dem ganzen Wasser und Benzin welches wir hätten mitnehmen müssen? Das waren uns alles zu viele Fragezeichen und Variablen sodass wir unsere Motorräder schonten und uns für die Jeeptour entschieden. Mehr dazu im eigenen Bericht über Bolivien.

 

Nach der Jeeptour wollten wir uns in San Pedro nochmal ausruhen und die Puritama Thermalquellen besuchen. Eigentlich. Doch dann raffte uns ein Magen-Darm-Infekt wortwörtlich dahin. So suchten wir uns nach einer furchtbaren Nacht das einzige bisschen Schatten auf dem Campingplatz und schliefen den ganzen Tag bei 30 Grad. Wir brauchten zwei Tage um uns zu erholen bevor wir uns wieder in Richtung Küste begaben. Doch der tolle Nebeneffekt war, dass wir so mehr Zeit hatten um uns mit Kathrin und Hans (www.otto-mobil.com) zu unterhalten, die wir auf dem Campingplatz kennengelernt hatten. Dann ging es dann weiter nach Tocopilla.


5.-8.12.2018 Jeeptour durch Bolivien

Sonnenaufgang im Salar de Uyuni
Sonnenaufgang im Salar de Uyuni

Unsere Motorräder durften wir auf dem Campingplatz „Domus Los Abuelos“ unterstellen und so bauten wir morgens um 5 Uhr unser Zelt ab, packten alles zusammen und wurden von der Agentur „Cordillera Traveller“ abgeholt. Wir hatten uns eigentlich auf sehr einfaches Essen eingestellt, deshalb freute ich mich umso mehr über Avocado und Kuchen zum Frühstück. Wir lernten gleich zwei Schweizer Mädels kennen mit denen wir uns auf Anhieb sehr gut verstanden und im gleichen Jeep saßen. Die Gruppe bestand aus zwei Jeeps mit elf Mädels und dem Hahn im Korb: Kai.

Dann ging es los: Laguna Blanca, Laguna Verde und Laguna Colorada. Eine schöner als die andere. Diese Farben! Und dann auch noch tausende von Flamingos und dazwischen Lamas! Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die einzige Enttäuschung waren die hochangepriesenen Hot Springs. Ein kleiner Pool (zwar wunderschön gelegen an einer Lagune) mit zick Leuten drin. Das hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Die Mañana Geysire sind leider, wie der Name schon sagt, nur am Morgen aktiv. Mittags rauchten und blubberten sie nur ein wenig vor sich hin. Dafür waren aber auch hier die verschiedenen Farben wieder sehr imposant.

Die erste Nacht verbrachten wir auf 4.200m Höhe an der Laguna Colorada. Meine Kopfschmerzen wollten trotz Coca-Blättern nicht weichen, so musste ich mir dann doch eine Aspirin (danke Kathrin!) einschmeißen. Es war zwar alles sehr anstrengend und das Atmen viel auf der Höhe schwerer, dennoch verlief die Nacht recht ruhig und nur eine Reiseteilnehmerin ging es auf Grund der Höhe sehr schlecht.

Auf Grund des rasanten Fahrstils und der heftigen Wege, hatten wir am Vortag schon die erste Reifenpanne, welche aber in geduldiger und intensiver Teamarbeit der Guides bis zum nächsten Morgen wieder behoben war. So ging es nach einem kleinen Abstecher an die Laguna Colorada dann weiter ins Siloli Desert wo, vom Wind geformte Steine, auf uns warteten. An den Coloured Mountains vorbei ging es dann zu den Coloured Lagoons: Honda (türkis, sowie leicht gelblich), Chiarkota (dunkleres Blau und leichtes gelb) und Cañapa (weiß bis dunkelblau). Jeweils mit vielen Flamingos und an der letzteren auch Vicuñas. Nach einem kurzen Abstecher am Aussichtspunt des Vulkans Ollagüe ging es weiter durch das Chiguana Saltflat zum Salt Hostel. Hier bekam Kai dann auf knapp unter 4.000m Höhe zumindest Rotwein. Er hatte schon Angst vier Tage auf dem trockenen sitzen zu müssen.

Der dritte Tag begann mit einem unglaublich schönen Sonnenaufgang im Salar de Uyuni. Das Salz glitzerte im Licht wie Schnee und auch das Knirschen unter den Schuhen ähnelte diesem sehr. Da kam sogar fast ein wenig Weihnachtsstimmung auf, welches durch blauen Himmel und knapp über 20 Grad aber schnell wieder zu Nichte gemacht wurde. Nach einem Frühstück (mit Kuchen!) an der Fischerinsel (eine Insel mitten im Nichts über und über bewachsen mit blühenden Kakteen), ging es dann zum Fotoshooting-Marathon im Salar. Eigentlich graut es uns immer vor „Jumping Fotos“ und dergleichen, aber die Ergebnisse waren wirklich witzig und es machte dann doch auch echt Spaß. Wenn auch gleich es auf 3.500m Höhe doch auch sehr anstrengend war. Nach einem kurzen Besuch des Colchani Souvenirmarktes (wir haben ja leider keinen Platz auf den Motorrädern…) und dem Salt Hotel mit Dakar Bolivia Salzstatue, ging es weiter zum Eisenbahnfriedhof (was uns jetzt im Vergleich zu dem Salar eher weniger begeisterte). Nach dem Mittagessen hatten wir noch einen kurzen Cappuccino-und-Pfannkuchen-Aufenthalt in Uyuni bis es dann hieß Abschied zu nehmen und die Rückfahrt nach San Pedro anzutreten. Doch nach einer Dreiviertelstunde machte es „pfffft“ und der Fahrer konnte gerade noch am Straßenrand halten. Wir hatten eine Reifenpanne. Nicht schon wieder! Zum Glück fuhren ein paar andere Tourguides vorbei und halfen unserem Fahrer, sodass wir nach einer dreiviertel Stunde wieder fahrbereit waren. Danach gab unser Fahrer so Gas, dass wir schier über ein Schlagloch flogen und auf die Bitte langsamer zu fahren antwortete er: „Es gibt ein Problem mit dem Auto und mein Handy hat keinen Akku mehr. Ich fahre so schnell, damit wir nicht das letzte Auto sind. Sonst kann uns keiner helfen, wenn etwas passiert.“ Na wunderbar…

Nach einer letzten Nacht auf 4.000m Höhe ging es dann zurück nach San Pedro de Atacama. Wir freuten uns darauf etwas zu entspannen und alle Eindrücke zu verarbeiten, sofern das möglich war.

 

Als Fazit der Tour können wir sagen, dass wir uns richtig entschieden hatten, nicht selbst zu fahren. Auch mit der Wahl der Agentur „Cordillera Traveller“ waren wir (bis auf die Rückfahrt) voll und ganz zufrieden. Diese Agentur wurde im Lonely Planet als die beste angepriesen und auch von den Campingplatzbetreibern empfohlen.

Und: wir haben nun schon ein bisschen was von der Welt gesehen, aber Bolivien ist wirklich unglaublich. Es gibt viele Landschaften auf der Welt die sich wiederholen, aber die Lagunen, und vor allem das Salar, sind einfach einzigartig. Bolivien sollte bei jedem auf der Reiseliste ganz oben stehen!


22.-26.11.2018 Weiter geht´s gen Norden: Punta Choros, Bahia Inglesa und Taltal

Fahrt nach Punta Choros
Fahrt nach Punta Choros

In Punta Choros wollten wir eigentlich länger bleiben, da es sowohl einen Kite- als auch Wellenreitspot geben sollte, sowie die Möglichkeit mit einem Boot zu den vorlagerten Inseln zu fahren, um die Humboldt Pinguine zu sehen. Der Start der Fahrt von über 30 Grad in Vicuña war heftig, doch es kühlte bald ab. So sehr, dass ich sogar, ganz dekadent, meine Griffheizung anmachte, während Kai sich die Finger abfror. Die Fahrt fern ab der Autobahn zu unserem Ziel war landschaftlich atemberaubend: Berge, aber auch eine unglaubliche Weite und eine Vielzahl von Tieren die unseren Weg kreuzten. In Punta Choros angekommen verbrachten wir erst mal einige Zeit damit einen Campingplatz zu finden der offen hatte bzw. wo sich überhaupt ein Besitzer zeigte. Nachdem auch der zweite Campingplatz menschenleer war, nahmen wir das Angebot einer Cabaña an (für den gleichen Preis wie auf dem Campingplatz). Dafür mussten wir nur ein kurzes, aber sehr tiefes, Sandstück fahren. Kai´s Maschine fuhr sich so sehr ein, dass sie zum Schluss von alleine stand. So mussten wir nun doch alles (!) abladen und die Maschine erst mal ausbuddeln. Nach über vier Stunden Motorradfahren kommt da schon mal Freude auf. Nachdem das Motorrad wieder frei stand erkundeten wir den Ort und waren enttäuscht: Kitespot? Wo? Zwischen den Felsen? Wellenreitspot? Ewig weit weg und welcher sollte es überhaupt genau sein? Dann blieben uns nur noch die Pinguine! Aber: 16.000 Pesos pro Person und das Boot fährt nur wenn es voll ist (unter der Woche in der Vorsaison könnte das eine Weile dauern). Vielleicht lag es an unserer Frustration und der Enttäuschung, aber wir entschieden uns dann doch für die Weiterfahrt nach Bahia Inglesa am nächsten Tag. Sowohl in den Reiseführern, als auch das, was wir von anderen gehört hatten, musste das der Himmel auf Erden sein. Auch noch gesegnet mit einem tollen Kitespot, weißem Sand und türkisfarbenen Wasser.

Nachdem wir die Motorräder am nächsten Morgen wieder aus dem Sand gefahren hatten (also Kai gefahren, ich geschoben, damit war sowohl der Frühsport, als auch mein Bedarf an Sand und Abgasen für diesen Tag gedeckt) machten wir uns auf den sehr langen Weg nach Bahia Inglesa. Nach über sechs Stunden Fahrt (mit Pausen natürlich) kamen wir völlig fertig am Campingplatz Bahia Club an. Im Internet war er wunderschön beschrieben und bebildert. Ich sah mich schon im Jaccuzzi sitzen. Doch was wir dann vorfanden war eine Baustelle. Die Jaccuzzis waren erst noch in der Mache… Zudem sollte auch noch eine große Gruppe Ralleyfahrer am nächsten Tag ankommen. Leider waren wir zu müde um noch nach einem anderen Platz zu suchen und bauten enttäuscht unser Zelt auf. Die hohen Preise im Supermarkt und der dreckige, Scherben übersäte Strand, machten die Frustration dann komplett.

Die Nacht (nachdem die Bauarbeiten für den Tag endlich abgeschlossen waren) war zum Glück ruhig. Nur die Mosquito-Jagd hielt uns etwas wach. Doch als Team machten wir auch der letzten Mücke den gar aus. Am nächsten Tag gönnten wir uns Empanadas im Ort (super lecker!) und ruhten uns (sofern das bei den Bauarbeiten möglich war) etwas aus. Nach und nach kamen dann die ersten Ralleyfahrer an. Wir hatten uns extra ins letzte Eck gequetscht um weit genug weg von Treiben zu sein, doch unser Plan ging nicht auf. Obwohl der komplette Platz sonst leer war, bauten die ersten Ralleyfahrer ihr Zelt direkt (!) neben uns auf! Na super! Nach und nach gesellte sich der Rest der Truppe dazu und um halb zwei nachts schmiss dann der letzte Teilnehmer sein Motorrad an. Danach war endlich Ruhe.

 

Eigentlich wollten wir nur maximal 100 Kilometer fahren und noch ein paar Tage an einem Wellenreitspot verbringen, jedoch gefiel es uns nirgends. So hielten wir durch und kamen nach fünf Stunden Fahrt in Taltal an. Dort suchten wir vergeblich den Campingplatz, dieser existierte wohl nicht mehr bzw. nur noch auf der App Maps.Me. Nach einer Stunde Sucherei in der Stadt fanden wir dann per Zufall ein Hostel welches auf hatte und zudem noch Platz für unsere zwei Motorräder bot. Gott, waren wir froh! Am nächsten Tag erholten wir uns etwas von den Strapazen des Vortages. Wir hatten sogar beide Nackenschmerzen vom Ausgleichen des Windes auf der Fahrt. Es hatte gehackt und die LKWs uns ordentlich durchgeschüttelt. In Taltal soll es einen Surfspot geben, die Frage ist nur wieder: wo? Aber zumindest hat es sehr leckere Empanadas und Donuts, sodass wir dadurch zufrieden gestellt wurden. Das Hostel selbst ist sehr sauber und die Besitzer nett und hilfsbereit, für 20.000 Pesos für das Zimmer pro Nacht, kann man wirklich nichts sagen!

Eigentlich wollten wir nur einen Tag bleiben und dann nach Antofagasta weiterfahren um von dort aus in die Atacamawüste weiterzuziehen, doch wir waren so erledigt und hatten uns mehr mit weiterer Planung beschäftigt, anstatt mal auszuspannen, sodass wir entschieden für das Geld noch einen Tag dran zu hängen.

 


15.-21.11.2018 Beachlife & Kitesurfen in Tongoy, ab in die Berge nach Vicuña!

Valle de Elqui
Valle de Elqui

Die Fahrt nach Tongoy war zum Fahren recht eintönig. Die Landschaft hingegen machte wieder eine Verwandlung durch. Es wurde immer trockener, überall gab es Kakteen und es sah immer mehr nach Wüste aus. Jedoch sah man ab und zu auch die hohen, teilweise noch schneebedeckten, Berge. Der letzte Kilometer zum Campingplatz Ripipal war mal wieder Offroad. Lief aber gut und machte immer mehr Spaß. Der Platz selbst ist sehr schön angelegt mit BBQ und Sitzgelegenheiten unter kleinen Tiki-Schirmchen. Wir blieben zwei Tage, am ersten Tag blieb der Kite, mangels Wind, leider nicht in der Luft, am zweiten Tag hatte es dann so viel Wind, dass sogar der kleine 9er Kite zum Einsatz kam. Zudem bekamen wir super Tipps von den Betreibern des Campingplatzes: sie waren erst vor ein paar Monaten selbst in Peru, Ecuador und Kolumbien unterwegs. Tongoy selbst ist ein netter Ort und wir hatten Glück zur rechten Zeit da zu sein:  es war Wochenmarkt.

 

Es war Zeit ins Landesinnere weiter zu ziehen: Vicuña sollte der nächste Stop werden, um von dort aus die Sternwarte zu besuchen und eine Motorradtour (ohne Gepäck) in das Valle Elqui zu unternehmen. Dort wird übrigens auch der bekannte Pisco (Traubenschnaps) hergestellt, in dessen Genuss wir in der Zeit auch noch kamen. In Vicuña steuerten wir den Campingplatz Rancho Elquino an. Dieser liegt wunderschön am Rande des Ortes mit Blick auf die Berge, sogar einen Pool hat es dort! Dieser war auch bitter nötig, da wir uns, von angenehmen 23 Grad an der Küste, nun auf über 30 Grad umstellen mussten.

Zum ersten Mal trafen wir andere Reisende die, wie wir, länger unterwegs waren. Es war schön sich auszutauschen. Zwei Belgier und zwei Chilenen reisten mit Backpack und Zelt, ein Paar aus London mit einem kleinen Geländewagen und Dachzelt (Wicked Camper) und ein deutsches Paar mit Pickup und Absetzkabine. Als dann noch ein Wohnmobil aus unserer Heimat um die Ecke kam, war die Variation des Reisens komplett. Da fährt man ans andere Ende der Welt und trifft Leute aus der Heimat! Unfassbar! Die beiden haben sogar zwei kleine Kinder dabei – es geht also auch mit Familie! Wir werden uns wahrscheinlich noch öfter begegnen, denn sie haben die gleiche Reiseroute wie wir mit dem Endziel Kanada/Alaska. Alle zusammen verbrachten wir zwei schöne BBQ Abende unter dem Sternenhimmel. Den ersten Tag nutzen wir für Motorradpflege und Wäsche waschen. Am zweiten Tag fuhren wir zur Abwechslung mit leichtem Gepäck ins Valle Elqui. Landschaftlich einfach ein Traum und ein must see! Die Sternwarte ließen wir aus, da wir von mehreren erfahren hatten, dass es das Geld nicht wert ist. Der zunehmende Mond stört wohl die Sicht auf die fernen Galaxien.

Nach zwei Tagen zog es uns wieder an die Küste, nach Punta Choros.

 


05.11.-14.11.2018 Wunden lecken in Horcon, endlich Surfen & Kiten in Pichidangui!

Pichidangui
Pichidangui

Die Rückfahrt von unserem Traumkitespot in die Zivilisation führte uns wieder über die 3km Sandpiste. Diesmal erwischte es Kai gleich am Anfang und er hörte ein verdächtiges Knacken beim Sturz, wir hatten die Befürchtung, dass sich der Surfbrettträger verbogen hatte, konnten aber nichts Genaues erkennen. Wir fuhren erst mal weiter, zurück auf die Teerstraße. Froh darüber, den Offroadpart sonst unbeschadet überstanden zu haben, machten wir eine kurze Rast. Doch als ich danach meine BMW starten wollte, gurgelte sie nur vor sich hin. Verdammt! Bitte nicht jetzt! Nach ewigem hin und her sprang sie dann zum Glück wieder an. Jetzt nur nicht abwürgen!

 

Die Fahrt nach Horcón zog sich ewig hin. Anfangs wunderschön, dann ein Stück lästige Autobahn und zum Schluss wieder Küstenstraße an einer Düne vorbei. Dann ging es langsam durch ein Örtchen und ich sah aus dem Augenwinkel gerade noch drei Hunde, die auf uns zu rannten. Da hatten sich die Endurostiefel schon gelohnt - sonst hätte ich jetzt schöne Bissspuren an der Wade! Das blöde Viech hatte mir tatsächlich ins Bein gebissen!

In Horcón angekommen mussten wir mal wieder den Campingplatz suchen. Und wer hätte es gedacht: jetzt kam der zweite Offroadpart dieses Tages! Diesmal ohne Stürze. Der Campingplatz Cau Cau war wunderschön und wir die einzigen Gäste. Müde und erledigt schafften wir es gerade noch das Zelt aufzubauen und einkaufen zu gehen und tranken erst mal eine Flasche Rotwein nach diesem ereignisreichen Tag.

Am nächsten Tag wurden dann die Befürchtungen wahr bzw. wurden sogar noch übertroffen! Nicht nur der Surfbrettträger war verbogen, sondern auch noch das Brett kaputt! Doch Glück im Unglück: Der Campingplatzbesitzer war zufällig Maschinenbauingenieur und hatte in Deutschland studiert. So bog er mit Kai zusammen den Träger wieder gerade und half auch das Board zu reparieren, nachdem wir endlich die nötigen Hilfsmittel im Dorf bekamen. An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Werner! Horcón selbst ist ein hübsches Örtchen mit bunten Häusern, bemalten Treppen und einem kleinen Strand. Früher war das wohl die Hippihochburg, jetzt sieht man ab und zu noch einen von ihnen. Da sich der Surfspot Cau Cau nicht als das entpuppte was wir uns erhofft hatten (zwar wunderschöner Strand, aber zu viele Steine und Felsen), fuhren wir zwei Tage später weiter nach Pichidangui.

 

Pichidangui war für uns das Paradies auf Erden: wunderschöner weißer Sandstrand, türkisfarbenes Wasser, eingebettet in eine Bucht. Am einen Ende der Bucht Flachwasser und am anderen Ende Wellen. Der Campingplatz Bahia Marina liegt direkt am Meer und ist für den Preis (16.000 Pesos) sehr gut ausgestattet. Es gibt auch einen Pool, welcher aber wohl nur für Cabanagäste ist, aber hey: „No entiendo. Lo siento! Soy alleman.“ Das wäre unser Spruch gewesen, aber uns hat niemand verscheucht. Hier hielten wir es sogar eine ganze Woche aus und mit vier von sieben Tagen auf dem Wasser (Wellenreiten und Kiten) stimmte auch wieder die Bilanz.

Wir wussten ja schon aus eigener Erfahrung, und auch aus verschiedenen Blogs, dass die Campingplätze am Wochenende zu Partyhochburgen mutieren. Doch es mit eigenen Augen zu sehen war unglaublich. Unter der Woche waren wir so ziemlich die einzigen Gäste auf dem riesigen Campingplatz. Als wir Freitagnachmittag vom Strand zurückkamen stand schon eine halbe Zeltstadt neben uns. Das konnte ja heiter werden! Ich weiß nicht, ob das Normalität ist, aber hier gehen wohl die Väter mit den Kindern zum campen und lassen die Frauen daheim. Sobald die Kids schlafen, drehen die Väter so richtig auf und machen die ganze Nacht Party. Richtig- an Schlaf war nicht zu denken. Einen guten Musikgeschmack haben sie, das muss man ihnen lassen. Doch hingegen deutscher Väter, die meist, auf Grund des Alters, nur noch eine Nacht durchzechen können, haben die chilenischen Daddys wirklich Ausdauer und gaben in der zweiten Nacht wieder Gas. Sie hatten ja auch tagsüber den Rausch am Strand ausgeschlafen, während die Kinder im Sand gespielt haben…

Doch nach einer Woche zog es uns weiter. Wir mussten ja auch mal Strecke machen. In der Nacht vor der Abfahrt hörten wir leichten Regen auf dem Zelt, der aber bald wieder abebbte- gut, dann war das Zelt schnell wieder trocken. Am nächsten Morgen sahen wir, dass das kein Regen war, sondern ein Haufen Vogelkot! Das ganze Zelt war übersäht damit! So kamen wir natürlich nicht so früh los wie geplant (wir wollten eigentlich dem mittags einsetzenden Wind davonfahren, da dieser in Kombination mit den Spurrillen auf der Fahrbahn sehr unangenehm ist) und mussten erst mal das Zelt schrubben! Nach getaner Arbeit ging es dann aber endlich weiter Richtung Norden. Nächster Halt: Tongoy.


25.10.-04.11.2018 Surfen, Kitesurfen und Chillen in Pichilemu und La Boca

Camping in La Boca
Camping in La Boca

Nach dem wir zwei Tage später als geplant Valparaiso verlassen hatten, ging es endlich los. Was für ein Gefühl: Jahrelang träumt man davon und auf einmal ist es Realität. Unfassbar! Doch bei der ersten Tankstelle gab es gleich den ersten Dämpfer: Kai kippte mit seinem Motorrad um! Auch noch genau auf die Seite mit dem Surfbrett! Zum Glück waren gleich Helfer zur Stelle und allen (Kai, Motorrad, Surfbrett) war nichts passiert. Leider hatte ich so schnell keine Kamera zur Hand. Es wäre ein Bild für Götter gewesen!

Vier Stunden später kamen wir endlich in Pichilemu an. Da noch Vorsaison war und damit einige Campingplätze und Unterkünfte noch zu hatten, mussten wir etwas suchen bis wir „Eco Camping La Caletilla“ fanden, der zum Glück schon bzw. noch offen hatte. In unserer eigenen Parzelle mit Sitzgelegenheit im Schatten, schlugen wir unser Zelt auf und schauten uns die Gegend an. Endlich Sand (schwarz!) unter den Füßen und die Wellen so nah!

Pichilemu ist noch relativ klein und das Geld hat wohl nicht zum teeren aller Straßen gereicht. Dadurch ist es aber fast gemütlich und man spürt etwas den „Surfer Lifestyle“. Fast jeder Einwohner scheint hier einen Pickup zu besitzen. Am Wochenende geht am Strand die Post ab, in der Hochsaison wohl noch viel mehr. Da sollen dann wohl auch alle Campingplätze zu Partyhochburgen mutieren.

Es gibt drei Surfspots in Pichilemu. Der wohl bekannteste ist „Punta de Lobus“ ein paar Kilometer weiter südlich, direkt in Laufnähe hatten wir den Spot „Inferniello“, wir hielten uns aber meist (auch in Laufnähe) am dritten Spot auf: „La Puntilla“.

Die Tage in Pichilemu verbrachten wir mit Surfen und Chillen. Ach so und zwischen drin stellten wir auch diese Homepage fertig 😊 Nur der letzte Tag war so verregnet, dass wir eigentlich die meisten Zeit nur Unterschlupf suchten. Von wegen hier regnet es wenn dann nur ein paar Tropfen. Die 2-3 Tage Regen im Monat hatten wir wohl in einem erwischt. Leider hatten wir schon unseren Regenschirm in Valparaiso gelassen, wir sind ja davon ausgegangen, dass wir den nicht mehr brauchen in Chile… Erste Feuertaufe für unser Zelt - bestanden! Da es zu Mittag schon Asia Nudelsuppe im Waschraum gab, kam uns die Abendessenseinladung unseres neuen chilenischen Freundes gerade recht. Seine Mutter hatte ein Restaurant und so genossen wir ein wunderbares Mahl im trockenen bei einem Glas Rotwein bzw. Bier, lernten die ganze Familie kennen und festigten unsere Spanischkenntnisse. Letzteres lief nach dem zweiten Glas sowieso schon wie von selbst.

 

 

Nachdem endlich alles wieder trocken war machten wir uns auf den Weg nach La Boca bei Mantanzas. Hier hofften wir auf gute Bedingungen zum Kiten. In La Boca angekommen, endete jedoch auf einmal die Straße. Meine Befürchtungen wurden wahr: 3km Offroadpiste bis zum Spot und Campingplatz. Die ersten Meter gingen gut, sogar eine recht tiefe Pfütze ließen wir unbeschadet hinter uns. Dann passierte es, ich lenkte beim Rangieren zu stark ein und verlor den Halt. Zack! Und schon lag meine BMW im Dreck. Vielleicht war es gar nicht schlecht, dass das gleich am Anfang passierte, so merkte ich, dass es nicht schlimm war. Etwas langsamer setzten wir unsere Fahrt fort. Den Buckel hoch durch tiefe Spurrillen (es hatte am Tag zuvor ja geschüttet) ging es noch ganz gut, doch dann kam ein Abschnitt mit tieferem Sand. Ich versuchte krampfhaft den Lenker in der Spur zu halten doch ich kam zu tief in den Sand rein und verlor die Kontrolle. Zum Glück überstanden mein weißes Pferdchen und ich auch diesen Sturz unbeschadet. Ich betete nur, dass der Spot all die Mühe wert war..

Der Spot war der Hammer! Zur linken Seite das offene Meer und steile Klippen, zur rechten eine Lagune mit Flachwasser zum Kiten. Und wir konnten unser Zelt nicht weit vom Strand entfernt aufbauen. Die Sanitäranlagen bzw. der Container mit Toilette und kalter Dusche waren grenzwertig. Wir waren nun schon viel gewohnt, aber das hatten wir noch nicht erlebt. Da ist uns ein Busch wirklich lieber... Zum Glück waren wir ja alleine, dachte ich. Hätte ich wohl besser nicht gedacht. Am nächsten Tag war Feiertag und ganz Chile am Strand und auf dem Campingplatz. Auf eine Beschreibung des Zustands der Toiletten möchte ich an dieser Stelle lieber verzichten…

Auch hier fiel uns mal wieder auf wie hilfsbereit die Chilenen sind. Nicht nur einmal wurden wir in die den Ort mitgenommen und bekamen hilfreiche Tipps.

Zum Kiten war es eigentlich ein Traumspot. Eigentlich, denn es hackte nur am ersten Tag, sodass es für den 9er Kite schon grenzwertig war, die nächsten Tage warteten wir dann leider vergeblich auf Wind. Doch auch so hielten wir es gut aus mit Chillen und einfach mal nichts tun. Wir kannten das ja eigentlich von vielen Comerseeurlauben. Warten auf Wind. Das obligatorische Windbier hat leider auch nichts gebracht. Aber zum Glück befanden wir uns ja nicht in einem normalen paar Wochen Urlaub, sodass das unsere Statistik (time on water) nicht unbedingt versaut hat. Doch irgendwann ist auch am schönsten Flecken genug mit warten. Wir wollten endlich wieder Surfen!

 


19.-24.10.2018 Warten auf die Motorräder in Valparaiso

Valparaiso bei Nacht
Valparaiso bei Nacht

In Santiago de Chile wurden wir erst mal vom Nachtportier wegen unserem Regenschirm ausgelacht. Wir nehmen das mal als gutes Zeichen.

Nach einer ca. zweistündigen Busfahrt (sehr preiswert und recht komfortabel) kamen wir in der Villa Kunterbunt in Valparaiso an. Martina und Enzo sind unter Motorradfahrern bekannt und beliebt und so war für uns klar, dass wir von dort zu unserer Tour entlang der Panamericana aufbrechen wollten.

Der Container mit unseren Bikes kam zwar schon am 20.10.2018 im Hafen an, da der Zoll aber nur von Montag bis Freitag abfertigt, mussten wir uns bis zum 22.10.2018 gedulden. So blieb jedoch genug Zeit um sich die Stadt anzuschauen und die Gastfreundschaft der beiden auszukosten. Bei Paella und einer Grillage vom feinsten ließ sich das bei einem guten Glas chilenischen Rotwein sehr gut aushalten.

Tatsächlich strahlte tagtäglich die Sonne vom Himmel herab und so gingen wir gut gelaunt, wenn auch etwas nervös, um 9 Uhr zum Zoll. Anfänglich lief alles reibungslos und schnell und wir machten Bekanntschaft mit zwei Schweizern und einem Deutschen Motorradfahrer. Noch ahnten wir nicht, dass wir den kompletten Tag zusammen verbringen würden.

Da die Villa Kunterbunt nicht weit vom Hafen entfernt liegt, dachten wir, das wird easy kurz den Buckel hochzufahren. Doch die Bikes standen mittlerweile in einer 20km entfernten Abfertigungshalle. Gut, würde dann halt schon die erste Probefahrt mit dem Surfbrettträger werden.

In dieser besagten Halle warteten wir den kompletten Vormittag bis man uns informierte, dass der zuständige Zollbeamte nun ca. 2 Stunden in die Mittagspause gehen würde. Das nervte schon ein wenig, aber gut, andere Länder, andere Sitten.

Danach dauerte es dann aber noch mal fast eine Stunde bis der Zuständige erschien. Dann hieß es erst mal: alles Gepäck runter und aufmachen. Wo war denn nun nochmal die Fahrgestellnummer am Motorrad? Mit Unterstützung der anderen Leidtragenden, meisterten wir aber auch diese Hürde. Danach warteten wir nur noch auf den Stempel auf unseren Zollpapieren. Einen Stempel aufzutragen kann ja schon mal zwei Stunden dauern. Dafür muss man Verständnis haben.

Um halb fünf hatten wir dann endlich alle Papiere und konnten losfahren. Bei der Einfahrt nach Valparaiso rannten uns dann ein paar Straßenhunde vor die Bikes und jagten uns hinterher. Wir wurden zwar vor den Wadenbeißern gewarnt, hatten das aber nicht so wortwörtlich aufgefasst.

Nach 1,5 Tagen umpacken (die Praxis ist von der Theorie mal wieder meilenweit entfernt) und sehr verständnisvollen und unterstützenden Gastgebern (vielen Dank nochmal!) machten wir uns dann endlich auf Richtung Süden. Nächster Stop: Pichilemu!