Da unsere Motorräder erst am 22.10.2018 ankamen und wir davor die Zeit schon nutzen wollten, haben wir noch einen Abstecher nach Brasilien gemacht, ohne Bikes.
Doch wirklich weit kamen wir erst mal nicht. Der Flug von Lissabon nach Rio wurde gestrichen und wir wurden mitten in der Nacht in ein, über eine Stunde entferntes, Hotel gebracht. So verloren wir leider einen ganzen (und vor allem sonnigen!) Tag in Rio.
Endlich in Rio angekommen goss es in Strömen. Vielleicht nur ein Sommergewitter, versuchten wir uns einzureden. Dem war leider nicht so, wie wir am nächsten Tag feststellen mussten. Nach einem trockenen und sonnigen Sommer in Deutschland kauften wir uns als erstes einen Regenschirm in Rio..
Zumindest zwei Tage spielte das Wetter mit und wir ratterten das Touriprogramm runter: Escadaria Selarón, Cristo Redentor, Zuckerhut und Ipanema Beach. Ersteres war schön anzuschauen, aber eher ein „nice to have“, wenn man noch Zeit hat (unserer Meinung nach). Cristo muss man definitiv gesehen haben. Leider hatten wir noch kein Ticket und somit war der Zug zum Gipfel schon voll und die Schlage davor lang. So nahmen wir die zweite Option- den Bus. Dieser fährt nur nicht bis zum Gipfel, sondern man muss ein Ticket kaufen und mit einem anderen Bus dann bis zum Gipfel fahren. Auch hier war uns die Schlange zu lang und so wählten wir den Trail zu Fuß. Landschaftlich ganz schön und in 30 Minuten gut machbar. Oben war zwar eine Menschenmenge aber im richtigen Winkel konnte man trotzdem Fotos schießen. Für den Zuckerhut brauchten wir zwei Anläufe- beim ersten Mal verhüllte hartnäckiger Nebel den Berg. Zum Glück wagten wir einen zweiten Versuch, auch wenn die Schlange mal wieder lang war. Die Aussicht ist wirklich einmalig und der Kaffee erschwinglich. Im Anschluss ging es zu den zwei berühmtesten Stränden von Rio: Ipanema Beach und Copacabana. Zwar sind einige Häuser schon etwas marode, dazwischen zieren aber neue Hotels die Straßen und das Leben spielt sich sowieso hauptsächlich am Strand ab.
Unsere Unterkunft entpuppte sich leider als nahezu 24h Beschallung und Partyhöhle. An Ruhe war nicht zu denken. Kurzzeitig überlegten wir woanders hinzuwechseln, wollten aber nicht mehr Geld ausgeben.
Rio hat uns sonst gut gefallen. Diese Stadt muss man einfach mal gesehen haben. So viel grün, die Strände, das pulsierende Leben. Zudem haben wir uns sehr sicher gefühlt, auch im Dunkeln. Was uns negativ überrascht hat: in keiner Stadt haben wir bisher so viele Menschen gesehen die auf der Straße leben.
Nach drei Tagen ging es dann weiter nach Foz do Iguazu um die berühmten Wasserfälle zu bestaunen. Am ersten Tag hatten wir wieder etwas Pech mit dem Wetter, konnten uns so aber etwas die Gegend anschauen. Unser Zimmer im billigen Hostel hatte (zum Glück) einen Wasserschaden und so wurden wir in die Partner Pousada umquartiert.
Wir würden jedem empfehlen beide Seiten, also die argentinische und brasilianische, anzuschauen. Da unsere Unterkunft auf der brasilianischen Seite lag und somit der Besuch der argentinischen Seite der Wasserfälle mit einem Grenzübergang einherging, wählten wir den organisierten Transport über das Hotel mit einem Fahrer der an den Grenzübergängen hielt und uns half. Man kann zwar auch mit dem Bus fahren, muss aber nicht nur Umsteigen, sondern auch an der brasilianischen Grenze aussteigen um offiziell auszureisen (Stempel!), dann den nächsten Bus nehmen, um zur argentinischen Grenze zu gelangen und einzureisen (Stempel!) um dann endlich weiterfahren zu können. So sparten wir zwar mit dem Transport des Hotels kein Geld, aber einen Menge Zeit und Nerven. Die argentinische Seite ist mit einigen wunderschönen Trails bestückt die sich alle lohnen. Man bekommt immer wieder einen anderen Blickwinkel auf die Wasserfälle präsentiert. Alleine schon durch den höheren zeitlichen Aufwand und die vielen Trails muss man einen ganzen Tag für diese Seite der Wasserfälle einplanen.
Zur brasilianischen Seite kann man bequem mit dem Bus fahren. Dort angekommen muss man jedoch eine lange Schlange in Kauf nehmen, da nur ein Bus durch den Park fährt (10km) zu den Wasserfällen. Wir hatten zwar kurz überlegt zu laufen, angesichts der Teerstraße in der prallen Hitze waren wir dann aber doch froh die Bus-Variante gewählt zu haben. Alle Trails die es gibt sind leider nicht im Preis inkludiert. Daher muss man aber auch weniger Zeit einplanen. Der Blick auf die Wasserfälle ist hier am umfänglichsten und wenn man Glück hat kommt im richtigen Moment die Sonne raus und man sieht einen Regenbogen in der Gischt. Direkt vor den Wasserfällen gibt es einen Weg mit Aussichtsplattform. Hier wird man garantiert nass, es ist aber ein tolles Erlebnis. Nur eine wasserfeste Kamera oder Handy sollte man zwingend dabeihaben.
Am letzten Tag in Foz do Iguazu machte das Wetter leider nicht mehr mit, das wichtigste, die Wasserfälle, hatten wir aber zumindest schon gesehen.
Beim Weiterflug nach Chile hatten wir wieder etwas Pech. Diesmal hingen wir in Foz do Iguazu zwei Stunden wegen eines Sturms fest. Leider verpassten wir dadurch unseren Anschlussflug in Sao Paulo und kamen so erst mitten in der Nacht fix und fertig in Santiago de Chile an.